Die Ortsbeschreibungen sind, soweit nicht anders vermerkt, aus dem Schlesischen Ortschaftsverzeichnis von 1913.
Einwohnerzahlen in [] sind bereits im zugehörigen Ort mitgezählt
GROß BARGEN | Dorf:
Kreis MILITSCH 38 1/2 km; Post BARGEN (Schles.);
Eisenbahn ROGOSAWE 1 km;
Amtsgericht TRACHENBURG 8 1/2 km; Amtsbezirk BEICHAU;
Standesamt, ev. und kath. Kirchspiel GR BARGEN, 303 Einwohner. | | | |
GROß BAUDIß | Dorf und Rittergut;Kreis, Amtsgericht Liegnitz 26,5 km; Postbestellanstalt, Amtsbezirk,
Standesamt, evang Kirche Großbaudiß; Eisenbahnstation, kath Kirche Ober Mois 4 km; 597 + 64 Einw.
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GROß FRIEDRICHSTABOR | Dorf;
Kreis, Amtsgericht Groß Wartenberg 11,5 km;
Postbestellanstalt, Eisenbahnstation, Amtsbezirk, Standesamt Bralin 2 km;
evangl. Kirchspiel Groß Friedrichstabor;
kathol. Kirchspiel Türkwitz;
627 Einwohner;
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GROß GRABEN | Dorf (mit Bahnhof 1 1/2 km und Ziegelei 1km)
+ Rittergut:
Kreis, Amtsgericht ÖLS 18 km;
Post, Eisenbahn, Amtsbzirk, Standesamt, ev. Kirchspiel
GROßGRABEN; kath. Kirchspiel FESTENBERG;
933 + 107 Einwohner. | | | |
GROß GUHRAU | Dorf und Rittergut;
Kreis, Amtsgericht, evang. Kirche in Falkenberg 6 km;
Postanstalt, Eisenbahnstation in Graase 3,5 km;
Amtsbezirk, Standesamt, kath. Kirche in Schedlau;
Einwohner: 220 + 80
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GROß KREIDEL | Dorf (mit Vorwerk und Ziegelei):
Kreis, Amtsgericht, Eisenbahn WOHLAU 11 1 /2 km;
Post, kath. Kirchspiel GROßKREIDEL (Kr. WOHLAU);
Amtsbezirk, Standesamt KREIDEL;
ev. Kirchspiel LEUBUS; 666 Einwohner. | | | |
GROß LAHSE | Dorf:
Kreis, Amtsgericht MILITSCH 14 km;
Post, Eisenbahn FRAUENWALDAU 7 km;
Amtsbezirk, Standesamt PERSCHNITZ;
ev. Kirchspiel SCHLOTTAU;
kath. Kirchspiel OBFRAUENWALDAU; 399 Einwohner. | | | |
GROß NÄDLITZ | Dorf und Rittergut und Klein Nädlitz
Kreis und Amtsgericht: Breslau (16 1/2 km entfernt)
Post, Amtsbezirk, Standesamt, ev. Kirche Großnädlitz
Eisenbahnstation: Tschirne (6 km entfernt)
kath. Kirche: Margareth
Einwohner: 340 + 96 und 177
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GROß PERSCHNITZ | Dorf:
Kreis, Amtsgericht MILITSCH 14 km;
Post, Eisenbahn FRAUENWALDAU 3 1/2 km;
Amtsbezirk, Standesamt PERSCHNITZ;
ev. Kirchspiel WIRSCHKOWITZ;
kath. Kirchspiel OBFRAUENWALDAU; 498 Einwohner. | | | |
GROß RAUDEN | Dorf und Rittergut (mit Schloß)
Kreis, Amtsgericht: Rybnik (13km)
Post, Amtsbezirk, Standesamt, Eisenbahn: Rauden (Bz. Oppeln)
ev. Kirche: Jakobswalde
kath. Kirche: Groß Rauden
Einwohner 1570 + 233
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GROß SCHÖNWALD | Dorf und Rittergut (mit Försterei):
Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 17,5 km;
Post, Eisenbahn, Amtsgericht, Standesamt, kath Kirche, ev. Kirche Festenberg (Kreis Groß Wartenberg) 3,5 km;
Amtsbezirk Groß Schönwald;
Einwohner: 277 + 113
| | | Bereits 1305 im L. f. genannt unter dem Namen Schenwalth. Der Ort ist zu deutschem Recht ausgesetzt worden und umfaßte 60 Hufen. Aschermittwoch 1417 verleiht Konrad, Herzog in Schlesien, Herr zu Oels und Wartenberg dem Niclas Koslig, nach dessen Tode seinem Bruder und ihren Erben mit dem Obersten Fürstlichen Rechte an dem Gute Schonewald und verleiht ihm dazu noch das Jagdrecht zur freien Ausübung mit Netzen, Stricken, Hunden oder sonstwie auf Hoch- und Niederwild. 1499 war Friedrich von Borschnitz Besitzer von Schönwald. Er ließ 1524 "die Fettel Ottilia, welche seiner Frau mit Gifte vergeben", lebendig begraben. Dieser grausame Ritter starb um 1540. 1551 teilten seine Söhne den Besitz unter sich auf. Der letzte Borschnitz auf Schönwald starb im Alter von 39 Jahren im Jahre 1663. Das Gut war sehr heruntergekommen. 1660 war es gerichtlich taxiert worden auf 53280 Taler. Nachdem aber viel Wald eingeschlagen worden war, wurde der Taxwert 1675 nur noch mit 18 000 Taler angegeben. 1660 saßen 16 Bauern auf dreizehneinhalb Hufen. Nachdem Schönwald im Laufe der folgenden Jahre als Handelsobjekt diente und häufig den Besitzer wechselte, kam es 1693 in den Besitz von Anna Sophie verwitwete Herzogin zu Württemberg-Oels. 1744 ist Karl Wilhelm Christian Freiherr von Crauß Besitzer zum Kaufpreis von 30 000 Taler. Damals gab es in Schönwald 7 Bauern, 10 Gärtner und 14 Häusler. 1789 gehört es dem Grafen von Sandretzky und Sandraschütz. 1817 zahlt Heinrich Joachim Christoph Graf Reichenbach aus dem Hause Goschütz 90 500 Taler für den Besitz. 1880 verkauft Heinrich Gottlob Eugen Hugo, Obererbjägermeister im Herzogtum Schlesien, an seinen Neffen Heinrich Raphael Graf Reichenbach auf Goschütz. | |
GROß SELTEN | Dorf + Rittergut: (heute STRASZAW)
Kreis SAGAN 28 1/2 km;
Amtsgericht, Standesamtsbezirk, ev. Kirchspiel, kath.
Kirchspiel
PRIEBUS 5 1/2 km;
Postbestellanstalt, Eisenbahnstation GROß SELTEN (Kr. SAGAN)
1 km; Amtsbezirk WIESAU;
379 + 55 Einwohner. | | | |
GROß STARSENTEICH
| Vorwerk [Neuhütte]:
Kreis Groß Wartenberg (Bz. Breslau) 28 km;
Post Suschenhammer 7 km;
Eisenbahn Suschen 13 km
Einwohner: [13]
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GROß WARTENBERG | Stadt:
Kreis, Postbestellanstalt, Eisenbahnstation, Amtsbezirk, Amtsgericht, Standesamt, evangl. Kirchspiel, kath. Kirchspiel Groß Wartenberg (Bez. Breslau) , Bahnhof 2,5 km;
Einwohner: 2287 | | | |
GROß WARTENBERG | Bahnhof [Rittergut Weinberg]:
Kreis, Postbestellanstalt Groß Wartenberg (Bez. Breslau) 2 km;
Einwohner: [36] | | | |
GROß WEIGELSDORF | Kreis Oels, ev. Kirche Groß Weigelsdorf | | | |
GROß-GAHLE | Dorf (mit 3 Forsthäuser) + Rittergut (mit 2 Forsthäuser):
Kreis Groß Wartenberg 14,5 + 16,5 km;
Postbestellanstalt Rudelsdorf (Kr Groß Wartenberg) 4 + 6 km;
Amtsbezirk, evang. Kirche, kath. Kirche Goschütz;
Eisenbahnstation, Amtsgericht, Standesamt Festenberg 6 + 8 km;
Einwohner: 203 + 13
| | | Groß- und Klein-Gahle: Im Jahre 1636 urkundlich erwähnt als zur Herrschaft Goschütz gehörend.
Im Jahre 1775 beim Tode des Freiherrn Heinrich Leopold von Reichenbach
gehörten beide Orte zur Standesherrschaft Goschütz. Als am 8. August
1883 die bisherige Kuratie Festenberg zur Pfarrei erhoben wurde, ist
Klein-Gahle zur katholischen Pfarrei Festenberg eingepfarrt worden.
Während ab 1666 beide Orte Gahle zur Parochie Goschütz gehörten. Zur
Schule in Olschofke, die nächst Festenberg die älteste Schule im
Kirchenbezirk war, denn sie wurde bereits im letzten Jahrzehnt des 17.
Jahrhunderts erwähnt, also zwischen 1690-1700, gehörte ununterbrochen
auch Klein-Gahle. Die Schule war einklassig. Das letzte Schulhaus war
ein Neubau aus dem Jahre 1902. Seit am 16. September 1742 in Goschütz
der erste lutherische Gottesdienst stattfand, gehörten die Evangelischen
aus den beiden Gemeinden zur Parochie Goschütz. Die Gemeinde Groß-Gahle
verfügte seit 1764 über eine eigene Schule. Diese wurde als einklassige
Schule geführt. Das letzte Schulhaus war 1873 massiv erbaut worden. | |
GROß-KOSEL | Dorf + Rittergut:
Kreis, Postbestellanstalt, evang. Kirche, kath. Kirche, Amtsgericht Groß Wartenberg (Bez. Breslau)4,5 + 3,5 km;
Eisenbahnstation Groß Wartenberg 5,5 + 4,5 km;
Amtsbezirk Schloß Wartenberg;
Standesamt Mechau;
Einwohner: 488 + 48 | | | |
GROß-WOITSDORF | Dorf + Rittergut (mit Försterei):
Kreis, Amtsgericht, evang. Kirche, kath. Kirche Groß Wartenberg 8 km;
Postbestellanstalt, Eisenbahnstation Stradam (Kr Groß Wartenberg)6, Bahnhof 7 km;
Amtsbezirk, Standesamt Schollendorf;
Einwohner: 226 + 140
| | | Erste urkundliche Erwähnung im L. f. 1305. Im Jahre 1434 verpfändet
Herzog Konrad der Weiße die Obergerichte zu Groß-Woitsdorf. 1612
verkauft Burggraf zu Dohna die Obergerichte für 1150 Taler an Hans von
Baruth. Lange Zeit waren die von Koschembar Besitzer. Dann erscheint der
Name derer von Prittwitz als Besitzer. Im Jahre 1729 ersteht das Gut der
Kammerrat Joh. Franz von Feldern. Fünfzig Jahre bleibt es im Besitz
dieser Familie, dann jedoch wechseln die Besitzer rasch. 1908 ist ein
Adam Czekanowski aus Sobieserne, Kreis Hohensalza Besitzer. Vor dem
Zweiten Weltkrieg wurde das Gut von der Familie Grund bewirtschaftet.
Die Frau des letzten Besitzer ist in den 60er Jahren in Göttingen
gestorben, wo derzeit noch eine Tochter lebt. | |
GRÜNEICHE | Vorwerk (Ob. Stradam)
Kreis: Groß Wartenberg 10,5 km
Post: Gimmel (Kr. Öls) 9 km
Eisenbahnstation: Stradam (Kr. Groß Wartenberg) 4 km
2 Einwohner | | | |
GRÜNEICHE | Kolonie + Fabrik [BUCKOLOWE, Dorf +
Rittergut]: Kreis MILITSCH 20 km;
Post POWITZKO 6 1/2 km; Eisenbahn GROß OSSIG 3 km;
ev. Kirchspiel CAINOWE; [30 + 4 Einwohner]. | | | |
GRÜNTHAL | Gutsbezirk und Kolonie[Borne]: Kreis, Eisenbahnstation Neumarkt 7,5 km, Bahnhof 5,5 km; Postbestellanstalt Oberstephansdorf 4,5 km; Haltestelle Bruch-Bischdorf 2,5 km; 13+18 Einw.
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GRÜNWALD | Vorwerk (Ob. Stradam)
Kreis: Groß Wartenberg 10 km
Post: Gimmel (Kr. Öls) 8 km
Eisenbahnstation: Stradam (Kr. Groß Wartenberg) 4 km
3 Einwohner | | | |
GRUNWITZ | Dorf + Rittergut:
Kreis, Amtsgericht, Eisenbahnstation Groß Wartenberg 13, Bahnhof 10,5 km;
Postbestellanstalt, evang. Kirche Reesewitz 5,5 km;
Amtsbezirk, Standesamt Dalbersdorf;
kath. Kirche Kunzendorf;
Einwohner: 149 + 166
| | | Nachgewiesen als Besitzer ist im Jahre 1479 ein Martin Brunowski. Ob der
Ort nach dieser Familie benannt ist? Sicher ist das auf keinen Fall. Um
1620 wurde der Besitz geteilt, bis 1658 beide Teile in den Besitz eines
Leonhard von Poser kamen. Ab 1778 ist die Familie von Minkwitz Besitzer,
bis zum Jahre 1903. Danach wird Prinz Gustav Biron von Curland Besitzer
von Grunwitz. Nach einer in Wartenberg am 20. Dezember 1727
ausgestellten Urkunde Überließ der Burggraf Alexander von Dohna u. a.
dem Besitzer von Grunwitz die Brau- und Branntwein-Urbarsgerechtigkeit.
Die Grunwitzer bespannten Wirte waren auch an der Materialzufuhr beim
Bau des Wartenbergers Rathauses im Jahre 1817/18 beteiligt, das bei dem
großen Stadtbrand im Jahre 1813, wobei innerhalb 3 Stunden 117 Häuser,
außer den Hinterhäusern und Nebengebäuden zerstört wurden, ebenfalls ein
Opfer der Flammen wurde. Grunwitz hatte auch einen Kriegerverein, der
eine eigene Fahne führen durfte. Die Straße Weinberg-Kunzendorf-Eichgrund
mit Abzweigung nach Grunwitz wurde in den Jahren 1877/79 und 1895/97
erbaut, in einer Gesamtlänge von 17,2 Kilometer. 1893 werden die
katholischen Einwohner von Grunwitz aus dem Pfarrverband Trembatschau
ausgeschieden und zusammen mit den Ortschaften Dalbersdorf, Boguslawitz,
Eichgrund, Reesewitz, Galbitz, Ober- und Nieder-Mühlwitz "mit allen
Rechten und Pflichten" nach Kunzendorf eingepfarrt. Diese Gemeinden
gehörten zum Teil schon seit 1654 zur Parochie Trembatschau. Die
evangelischen Grunwitzer wurden laut Dekret der Königlichen Regierung
vom 6. August 1833 als Gastgemeinde ins Kirchspiel Reesewitz, Kreis
Oels, zugeschlagen. Bei dieser Lösung blieb es bis 1945. Grunwitz besaß
im Jahre 1761 bereits eine evangelische Schule, die einklassig geführt
wurde. Der damalige Lehrer hieß Kaspar Monden. Die Schule blieb Zeit
ihres Bestehens einklassig. Es wurden bis zu 66 Kinder unterrichtet. | |
GUHRAU | Stadt;
Kreis, Postanstalt, Amtsgericht, Standesamt, evang. und kath.
Kirche, Eisenbahnstation in Guhrau (Bezirk Breslau) 1 km,
Einwohner: 4877
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